Unser Kinoprogramm

In die Sonne schauen

Drama / Reihe: Zwischenwelten/Zeitreisen

Regie: Mascha Schilinski
Land: Deutschland 2025
Länge: 146 Min. / Überlänge: 9,50 Euro
FSK: 16 Jahre
Darsteller*innen: Hanna Heckt, Luise Heyer, Filip Schnack

Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über 100 Jahren das Leben der Menschen, die hier wohnten. Das gewaltige Filmepos, das nun ins Rennen um den Auslands-Oskar geht, erzählt vordergründig von vier Mädchen und jungen Frauen aus unterschiedlichen Epochen: Alma (1910), Erika (1940), Angelika (1980) und Nelly (2020). Alma entdeckt, dass sie nach ihrer verstorbenen Schwester benannt wurde und glaubt, dem gleichen Schicksal folgen zu müssen. Erika verliert sich in einer gefährlichen Faszination für ihren versehrten Onkel. Angelika balanciert in einem brüchigen Familiensystem im DDR-Alltag zwischen Todessehnsucht und Lebensgier. Nelly, die in scheinbarer Geborgenheit aufwächst, wird in intensiven Träumen von der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Während jede der Mädchen ihrer eigene Gegenwart auf dem Hof erlebt, offenbaren sich so Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse und man spürt mehr und mehr, dass ihre Leben auf geheimnisvolle Weise miteinander verwoben sind. Als
sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart endgültig ins Wanken. Über vier Generationen spannt der Film den assoziativen, magisch-realistischen Bogen. Virtuos wechselt er immer wieder die Perspektive, die Erzählstimmen und die formalen Mittel, wird zur sinnlichen Erfahrung, die weit über die Leinwand hinaus eine ungeheure Wirkung entfaltet.
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Die Farben der Zeit  

Familienportrait /
Reihe: Die Suche nach dem Glück / Zwischenwelten/Zeitreisen

Regie: Cédric Klapisch
Land: Frankreich/Belgien 2025
Länge: 124 Min. / Überlänge 9,50 €
FSK: 12 Jahre
Darsteller*innen: Suzanne Lindon, Abraham Wapler, Vincent Macaigne

Alles beginnt mit einer überraschenden Erbschaft: ein Haus in der Normandie, seit 1944 verlassen und von der Natur überwuchert. Erstaunt hört ein Saal voller Menschen, die sich nie zuvor begegnet sind, dass sie dem Verkauf zustimmen sollen, damit es einem Einkaufszentrum mit großem Parkplatz weichen kann. Vier Vertreter der weitverzweigten Verwandtschaft werden also in die Normandie entsandt, um sich das Objekt anzuschauen.
Ab da verweben sich zwei Zeitebenen: die der vier recht unterschiedlichen Charaktere aus dem Hier und Jetzt mit derjenigen ihrer gemeinsamen Vorfahrin Adéle Meunier, die 1895 mit 21 Jahren nach Paris aufbricht, um ihre Mutter zu suchen, die sie nie kennengelernt hat. Die gemeinsame Spurensuche macht aus den vormals Fremden so etwas wie Familie. Adèle hingegen erobert für sich eine Stadt an der Schwelle zur Moderne, mit einem brandneuen Eiffelturm am Seine-Ufer, erster elektrischer Straßenbeleuchtung, experimentierfreudigen Fotografen und impressionistischen Malern. Dabei gibt es vielfach augenzwinkerndes Wiedersehen mit so ziemlich allen, die seinerzeit in der französischen Avantgarde einen Namen hatten – egal ob in der Malerei, der Fotografie, der Literatur oder auf der Bühne. Vergangenheit und Gegenwart fügen sich ebenso gekonnt wie spielerisch ineinander, ergeben ein farbenprächtiges, vielschichtiges Bild von der Stadt der Liebe und ein herzerwärmendes Familienporträt.
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Momo

Familienfilm/Literaturverfilmung

Regie: Christian Ditter
Land: Deutschland 2025
Länge: 91 Min.
FSK: 6 Jahre
Darsteller*innen: Alexa Goodall, Araloyin Oshuremi, Martin Freeman

Einst Ort blutiger Kämpfe, ist die Ruine eines römischen Amphitheaters heute Unterschlupf für das kleine Waisenmädchen Momo. Tagsüber stromert sie mit ihrem besten Freund Gino durch die Gegend. Eine Sache ist Momo besonders wichtig: die Zeit. Deshalb schenkt sie diese so ziemlich allen Menschen, denen sie begegnet, und hört ihnen stets aufmerksam zu.
Doch plötzlich scheint niemand mehr Zeit für sie zu haben. Irgendwas müssen die komischen grauen Gestalten damit zu tun zu haben, die in der Stadt aufgetaucht sind. Schnell wird klar, dass sie zu einem Konzern gehören, dessen oberstes Ziel es ist, sich die kostbare Lebenszeit aller Menschen unter den Nagel zu reißen. Dagegen kommt Momo alleine nicht an. Ein Glück, dass sie auf eine Schildkröte trifft, die sie direkt zu Meister Hora führt, dem weisen Hüter jeglicher Zeit. Doch kann er ihr helfen, den Menschen ihre Zeit zurückzugeben? 1973 erschien das Buch „Momo“ von Michael Ende und gilt inzwischen als Klassiker der Kinderbuchliteratur. Auch international wurde das Werk mit 13 Millionen
verkauften Exemplaren in 50 Sprachen zum Bestseller. Fast 40 Jahre nach der letzten Kino-Fassung mit Radost Bokel, Mario Adorf und Armin Mueller-Stahl von 1986 nun also endlich die lang erwartete Neuverfilmung über das grassierende Übel der Zeitdiebe - heute vielleicht aktueller denn je…
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    No other land

    Dokumentarfilm /
    Reihe: Gegen das Vergessen / Interkulturelle Gesellschaft

    Regie: Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor
    Land: Palästinensergebiete/Norwegen 2024
    Länge: 95 Min.
    FSK: 16 Jahre
    OmU – Originalfassung mit deutschen Untertiteln

    Der Bulldozer hat ganze Arbeit geleistet. Vor wenigen Minuten stand in den Hügeln nahe der Stadt Hebron im Westjordanland noch ein Haus. Die fassungslose Familie, die dort gelebt hat, findet Zuflucht in einer Höhle. Alltag unter israelischer Besatzung.
    Der junge palästinensische Aktivist Basel Adra aus Masafer Yatta im Westjordanland kämpft schon lange gegen die Drangsalierung seiner Gemeinschaft durch die israelische Besatzung. Der Abriss der Häuser, die Vertreibung der Bewohner, die in der Auslöschung ganzer Dörfer gipfelt, ist für ihn nur schwer zu ertragen. Seit Jahren schon hält er die Geschehnisse mit der Handykamera fest. Als er eines Tages Yuval, einem israelischen Journalisten begegnet, findet er in ihm einen Verbündeten, der ihn in seinen Bemühungen unterstützt. Es vollzieht sich zwischen ihnen eine behutsame Annäherung, wenn die beiden im Grunde auch nicht viel mehr vereint als ihr Engagement gegen tägliches Leid. Bei der diesjährigen Berlinale wurde die norwegisch-palästinensische Produktion als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Die israelkritischen Dankesreden von Adra und Abraham trugen dazu bei, dass sich die Verantwortlichen der Filmfestspiele Antisemitismusvorwürfen ausgesetzt sahen. Abraham wurde für seine Rede, in der er ein „Ende der Situation von Apartheid“ zwischen Israelis und Palästinenser*innen forderte, ebenfalls öffentlich scharf attackiert. So zeigt sich, wie wichtig dieser nicht nur um Verständigung werbende, sondern auch Verständigung demonstrierende Film ist.

    Freitag 24.10.25 Filmgespräch im Anschluss an den Film „No other land“, mit Siham Skocic Deutsch- Palästinenserin und Eran Bar-Am, Deutsch Israeli

    Bitte melden Sie sich an
    In Kooperation mit: Friends of Standing Together Berlin / Germany
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    22 Bahnen

    Literaturverfilmung

    Regie: Mia Maariel Meyer
    Land: Deutschland 2024
    Länge: 102 Min.
    FSK: 12 Jahre (6 Jahre in Begleitung eines/r Erwachsenen)
    Darst.: Luna Wedler, Zoë Baier, Laura Tonke, Jannis Niewöhner

    Wenn sie den Kopf freibekommen und die Realität vorübergehend ausblenden will, schwimmt Tilda 22 Bahnen im Freibad. Und weil es im Leben der Studentin ziemlich vieles gibt, was neben dem Kopf auch die Seele belastet, springt sie eigentlich jeden Tag ins Becken.
    Tildas Tage sind streng durchgetaktet: Sie studiert, arbeitet an der Supermarktkasse und kümmert sich daneben vor allem um ihre kleine Halb-Schwester Ida. Ihre gemeinsame Mutter ist Alkoholikerin, arbeitslos, alleinerziehend. Als Tildas Professor ihr kurz vor den Semesterferien die Möglichkeit gibt, sich auf eine Promotionsstelle in Berlin zu bewerben, könnte sich ihr Leben für immer ändern. Doch so sehr sie von diesem Schritt träumt, so sehr schiebt sie diese Entscheidung auch auf. Zu wenig vertraut sie darauf, dass ihre Mutter die Sucht in den Griff bekommt; zu kurz ist die Zeit, um Ida dafür zu wappnen, künftig womöglich auf sich allein gestellt zu sein. Darüber hinaus verkompliziert das plötzliche Auftauchen von Viktor einiges. Das tragische Schicksal von dessen jüngerem Bruder Ivan, mit dem Tilda zu Schulzeiten eng befreundet war, liegt wie ein weiterer Schatten über ihrem Leben. Als Tilda schließlich doch zu glauben beginnt, dass alles besser werden könnte, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle. „22 Bahnen“ erschien 2023 als Debütroman der Autorin Caroline Wahl und wurde in kürzester Zeit zu einem Sensationserfolg besonders unter jüngeren Leser*innen.
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      Das tiefste Blau

      Science-Fiction - Roadmovie
      Reihe: Die Suche nach dem Glück

      Regie: Gabriel Mascaro
      Land: Brasilien/Mexiko/Niederlande/Chile 2025
      Länge: 87 Min. 
      FSK: 6 Jahre
      Darsteller*innen: Denise Weinberg, Rodrigo Santoro, Miriam Socarras 

      Tereza hat ihr ganzes Leben in einer Kleinstadt im Amazonasgebiet verbracht. Eines Tages erhält sie die Nachricht, dass sie auf Anordnung der Regierung in eine Wohn-siedlung für ältere Menschen zu ziehen hat. Vorher möchte sie sich einen Wunsch erfüllen.
      Die rüstige 77-Jährige kommt von ihrer Schicht in der Alligatorschlachterei zurück, als gerade ein riesiger Lorbeerkranz an ihrer Holzhütte angebracht wird: Eine Auszeichnung für ihr Alter. Sie erfährt gleichzeitig, dass das Höchstalter für die Arbeitsberechtigung von 80 auf 75 heruntergesetzt wurde und so händigt man ihr tags darauf den letzten Lohn aus. Sie wird nicht mehr gebraucht, ausrangiert, entmündigt. Tereza sieht aber überhaupt nicht ein, sich zum Aus-ruhen zwingen lassen. Sie will noch etwas erleben, zum ersten Mal fliegen zum Beispiel. Die Ticketbuchung im Reisebüro scheitert allerdings daran, dass ihre Tochter die Einwilligung ver-weigert. Man rät ihr, es bei einem der Privatflieger in einem weit entfernten Ort im Amazonas-gebiet zu versuchen. Weil sie auch dorthin nicht auf offiziellen Wegen kommt, lässt sie sich notgedrungen auf einen Schmuggler ein, der sie in seinem alten Holzkahn mitnimmt. Und wäh-rend sie gemächlich den Amazonas hinauftuckern, finden wir uns in einem Roadmovie auf dem Wasser wieder, das eingebettet in eine Flut von betörenden Bildern erzählt, wie Tereza sich mit sympathischer Sturheit und smarter Gelassenheit die Kontrolle über ihr Leben zurück-holt.
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      Momo

      Familienfilm/Literaturverfilmung

      Regie: Christian Ditter
      Land: Deutschland 2025
      Länge: 91 Min.
      FSK: 6 Jahre
      Darsteller*innen: Alexa Goodall, Araloyin Oshuremi, Martin Freeman

      Im Auftrag der Königin Sophie Charlotte von Preußen soll der große Denker Gottfried Wilhelm Leibniz portraitiert werden, doch der Gelehrte ist wenig motiviert. Bei den Sit-zungen mit der jungen Malerin Aaltje Van De Meer entbrennt ein intensiver Streit um Wahrheit in Bild und Abbild, Realität und Kunst.
      Königin Charlotte (Antonia Bill) liebt den großen Aufklärer Leibniz (Edgar Selge), seit sie seine Schülerin war und von ihm die Wonnen des Denkens erfuhr. Als Preußens Königin sehnt sie sich nach seinen weisen Antworten auf Lebensfragen. Leibniz will gern ein Gemälde von sich anfertigen lassen, das ihn im Schloss Lietzenburg vertreten soll. Zwischen dem exzentrischen Maler Delalandre (Lars Eidinger) und dem Philosophen kommt es jedoch rasch zum rhetori-schen Streit darüber, ob Porträtmalerei den wahren Charakter eines Menschen festhalten kann. Delalandre hält Leibniz nicht lange aus; so übernimmt Aaltje Van de Meer (Aenne Schwarz) die ehrenvolle Aufgabe des Porträtierens. Mit ihrer unerschütterlichen Liebe zur Kunst fordert sie ihn heraus und öffnet sein Herz. Nach dem komödiantisch leichten Einstieg wird es ernst: Es folgen eindringliche Dialoge über Leben, Kunst, Religion und Seele, während das Bild langsam fertiggestellt wird. Leibniz’ Erfindungen, Arbeitsethos, intellektuelle Erfolge und Misserfolge werden nicht ausgespart. Als Charlotte nach Hannover kommt, um ihren Ge-dankenfreund zu treffen und das Bild abzuholen, nimmt das Schicksal seinen Lauf: Das barocke Meisterwerk ist bis heute verschollen.

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      Every note you play

      Musikfilm

      Regie: Mika Kaurismäki
      Land: Deutschland 2025
      Länge: 82 Min.
      FSK: ohne Angabe
      Darsteller*innen: Oren Ambarchi, Shannon Barnett, Brighde Chaimbeul, Anushka Chkeiden
      OmU – mit deutschen Untertiteln

      Beim zweiten „Triennale“-Festival der Stadt Monheim am Rhein treffen sich im Sommer 2024 sechzehn Musiker*innen aus aller Welt, um drei Tage lang völlig frei und ohne jegliche Vorgaben miteinander zu improvisieren. Sie spielen in kleinen Hallen, Kirchen, auf dem Festivalschiff, das auf dem Rhein vor Anker liegt, oder unter freiem Himmel. Der finnische Regisseur Mika Kaurismäki mischt sich unter sie, um für uns die Magie einzufangen, die dabei entsteht.
      Ein Teil der Musikerinnen und Musiker kannte sich vorher nicht, sie kommen auch nicht alle aus dem Jazz, sondern ebenso aus Elektro, Folklore oder der Neuen Musik. Sie treten in verschiedenen Formationen auf: solo, zu zweit, zu dritt, als Quartett oder noch vielköpfiger. Akustische Instrumente treffen auf Synthesizer und elektronische Klänge, Posaunen auf Violinen, Trompeten auf Dudelsäcke. Eines ist aber allen Auftritten gemeinsam: Nichts ist vorher
      festgelegt. So entsteht eine besondere gemeinsame Sprache, die nur für den Moment des Zusammenspiels existiert. Mika Kaurismäki lässt dem kreativen Prozess trotz knapper 82 Minuten ausführlich Raum, aber er entscheidet sich aus gutem Grund gegen einen reinen Konzertfilm. In zahlreichen Interviewpassagen lässt er die Musiker*innen erklärend und kommentierend zu Wort kommen. Das ist hilfreich, vor allem für ein Publikum, das nicht ausschließlich aus Fans von improvisierter Musik besteht. In den Gesprächen vor der Kamera beschreiben sie, wie sie den Prozess des freien Zusammenspiels empfinden, worauf es ankommt und wohin es sie innerlich führt.
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      Karla

      Drama

      Regie: Christina Tournatzẽs
      Land: Deutschland 2025
      Länge: 104 Min.
      FSK: ab 12 Jahren
      Darsteller*innen: Elise Krieps, Rainer Bock, Imogen Kogge u.a. 

      1962 irgendwo in Deutschland. Eine 12-Jährige kommt alleine in eine Polizeistation und verlangt einen Richter zu sprechen. Sie klagt den Vater wegen jahrelangen Missbrauchs an, bleibt nicht stumm, stellt sich gegen das Schweigen in der Familie und der Gesellschaft und findet Mitstreiter mit Rückgrat, die an ihrer Seite kämpfen. Ein kraftvoller Film über Zivilcourage, Selbstermächtigung – und das Recht, gehört zu werden. Eine Familie reist in den Sommerurlaub. Bei einer Toilettenpause rennt die zwölfjährige Karla zum nächsten Polizeirevier und will ihren Vater wegen sexuellen Missbrauchs anzeigen. Der Richter kommt noch in der Nacht aufs Revier. Karla fragt ihn, ob das Grundgesetz- „Recht auf Leben“ auch für Kinder gilt. Karla wird im Mädchenheim eines Klosters untergebracht. Täglich trifft sie den Richter, doch sie erzählt ihm nichts Konkretes über die Taten; ihr gemeinsamer Code ist der Klang einer Stimmgabel für jeden Missbrauch. Der Film „Karla“ ist sanft-laut, basierend auf einer wahren Begebenheit. Regisseurin Christina Tournatzẽs nutzt Symbolik statt offenes Leid zu zeigen: etwa die Unterseite des Bettes als Symbol für Missbrauch; die Würde des Opfers steht im Vordergrund. Der Film thematisiert die Qual, vor Polizei und Gericht Traumatisches zu schildern, oftmals mit intimsten Details. Der Richter steht vor der Herausforderung, den Fall zu eröffnen, auch wenn Karla keine Details nennen möchte. Mutter als Zeugin, Vater als Täter – erst hier bekommt er ein Gesicht. Männer streiten darüber, ob ein 12-jähriges Mädchen eventuell die Verführerin war; später zeigt sich, dass es nicht ihr erster Versuch war, den Vater anzuzeigen. Trotz der 1962er Zeit bleibt der Film aktuell: Eine aktuelle bundesweite Dunkelfeldstudie bestätigt, dass sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche oft unentdeckt bleibt, weil Betroffene schweigen; mehr als ein Drittel hat bisher nie über das Erlebte gesprochen.

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      Zirkuskind

      Familiendokumentation


      Regie: Anna Koch, Julia Lemke
      Land: Deutschland 2025
      Länge: 86 Min.
      FSK: 7 Jahre
      Darsteller*innen: Santino, Georg, Giordano, Angie, Gitano und Markus Frank


      „Zirkuskind“ zeigt, wie das Leben der Artisten weitergeht, wenn das Publikum die Manege verlässt. Ein Jahr lang ist das Regie-Duo mit dem Circus ARENA durch Deutschland gereist und hat den Alltag des 11jährigen Santino und seiner Familie dokumentiert. Die Kamera ist dabei, wenn er das große Zelt mit auf- und wieder abbaut, Süßigkeiten und leuchtendes Plastik-Spielzeug verkauft, die Rinder füttert, Artistik-Nummern ausprobiert und Kunststücke trainiert. Santino soll sich im Familienunternehmen Zirkus allmählich auf die Suche nach seinen Talenten machen. Urgroßvater Georg „Ehe“ Frank, der sich selbst als den ältesten Zirkusdirektor Deutschlands bezeichnet, ist ihm dabei ein wichtiger Ratgeber. Während Santino die Perspektive der Kinder zeigt, erzählt Opa Ehe seine eigenen Geschichten vom Dasein rund um die Manege. Sie sorgen – fantasievoll animiert - für zusätzliche wunderschöne Momente. Er berichtet aber auch von der Verfolgung der Sinti und Roma während des Zweiten Weltkriegs, räumt auf mit gängigen Klischees und Vorurteilen gegenüber seinesgleichen und erklärt, wie umfassend im Zirkusbetrieb für das Wohl der Tiere gesorgt wird. Trotz des zeitweise rauen Umgangstons ist die Liebe, das Sich-aufeinander-Verlassens und der enge Zusammenhalt der Familie in jeder Sekunde spürbar bei diesem Ausflug in die Welt der Schausteller, von der auch heute noch eine große Faszination ausgeht.

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      Die Schlümpfe – Der große Kinofilm

      Familienfilm / Musical-Animation

       

      Regie: Chris Miller

      Land: USA 2025

      Länge: 92 Min.

      FSK: 0 Jahre


      In Schlumpfhausen ist alles beim Alten. Die Schlümpfe rund um Papa Schlumpf und Schlumpfine haben alle eine ihnen zugewiesene Aufgabe. Als jedoch Papa Schlumpf durch ein Portal in die reale Welt gezogen wird und dort von Zauberer Gargamel und seinem Bruder Razamel gefangen gehalten wird, liegt es an den Schlümpfen rund um Schlumpfine selbst in die reale Welt aufzubrechen und ihren geliebten Papa Schlumpf zu retten. Dabei machen sie unverhofft Bekanntschaft mit Papa Schlumpfs Bruder Ken und gehen der spannenden Frage nach: „Was ist ein Schlumpf?“ Mit einem hochkarätigen Original-Cast wartet der neue Film über die Schlümpfe auf. Besonders MusikFans dürfen sich auf Superstar Rihanna freuen, die im englischen Original Schlumpfine zum Leben erweckt. In der deutschen Synchronisation werden wir Stimmen wie Uwe Ochsenknecht als Papa Schlumpf, Rick Kavanian in der Doppelrolle als Gargamel und dessen Bruder Razamel hören. Darüber hinaus leiht der Sänger Álvaro Soler dem Schlumpf No Name seine Stimme und wird auch den ein oder anderen Song zum Besten geben. 

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