Unser Kinoprogramm

Nina und das Geheimnis des Igels

Kinderfilm

Regie: Alain Gagnol
Land: F 2024
Länge: 77 Min.
FSK: 6 Jahre
Zeichentrickfilm

Nina liebt die Geschichte des abenteuerlustigen Igels. Immer wenn es Zeit ist Schlafen zu gehen, erzählt ihr Vater davon wie er die Welt erkundet. Trotz der Herausforderungen die seine Stacheln mit sich bringen. Doch seit die Fabrik in der ihr Vater arbeitet, geschlossen wurde, ist er traurig und ihm fehlt die Energie und die Fantasie zum Erzählen. 
Entschlossen ihrem Vater zu helfen, kommt Nina auf einen Plan: Gemeinsam mit ihrem Freund Mehdi will sie das Geld, das die Fabrik den Arbeitern schuldet , aufspüren und ihnen zurückgeben. Doch dazu müssen sie die Wache mit dem gefährlichen Hund überlisten und gleichzeitig sicherstellen, dass sich ihre Eltern keine Sorgen machen.
Während die Erwachsenen gelähmt sind und den Glauben an eine bessere Zukunft verlieren, bleiben die Kinder in der Geschichte entschlossen und optimistisch. Nina ist energisch und romantisch und weigert sich aufzugeben. Mehdi ist dagegen ein ruhiger und nachdenklicher Junge der bedacht vorgeht. Der Drehbuchautor erzählt die Geschichte der unterschiedlichen Kinder zusammen mit dem Regisseur mit viel Fantasie. Die Abenteuer des kleinen Igels sind liebevoll im Stil alter Comics gezeichnet, und auch die Menschen sind farbenfroh illustriert im Stil eines Kinderbuchs. Kein Wunder, ist der Regisseur eigentlich Zeichner und hat auch das gleichnamige Buch entworfen. Der erste gemeinsame Film wurde 2010 für den Oscar nominiert. Der Film richtet sich an Kinder ab sechs Jahren, auch wenn Themen wie Arbeitslosigkeit und Ungerechtigkeiten gegenüber den Arbeitern ein wenig Erklärung benötigen. Die Abenteuer von Nina und dem Igel sind liebevoll erzählt und seine Botschaft wird optimistisch vermittelt. 
Die Spieltermine finden Sie in der Übersicht zum  downloaden, am Anfang der Seite.

Like a Complete Unknown  

Biopic / Reihe Musikfilm

Regie: James Mangold 
Land: USA 2024
Länge: 141 Min./
9,50 Überlänge
FSK: 12 Jahre
Darsteller*innen: Timothée Chalamet, Edward Norton, Elle Fanning

New York, Anfang der 1960er Jahre. In der pulsierenden Musikszene von West Village betritt ein unbekannter 19-jähriger Musiker aus Minnesota die Bühne. Im Gepäck nur seine Gitarre und sein revolutionäres Talent. Ein Biopic über Bob Dylans Karriereanfänge und dessen Wandel vom Folk- zum Rockmusiker.
In den frühen 1960er-Jahren träumt der 19-jährige Musiker Bob Dylan aus Minnesota von einem Durchbruch in der pulsierenden New Yorker Musikszene. Mit nur seiner Gitarre und wenig Gepäck beginnt er als Folksänger in kleinen Clubs aufzutreten und erlangt schnell große Popularität, indem er ganze Konzertsäle füllt. Dylans bewegende Texte und seine mystische Ausstrahlung katapultieren ihn an die Spitze der Charts und machen ihn zum Weltstar. Zwei Frauen prägen seinen Aufstieg, die Künstlerin Sylvie Russo (Elle Fanning) und die Sängerin Joan Baez (Monica Barbaro). Trotz seines Erfolgs fühlt sich Dylan jedoch inmitten des Hypes gefangen und in seiner Kreativität eingeschränkt. Dies führt zu seinem legendären Auftritt beim Newport Folk Festival 1965, wo er erstmals zur Elektrogitarre greift. Der Film „Like A Complete Unknown unter der Regie von James Mangold, ist ein fesselndes Biopic über Dylans Einfluss auf die Musikgeschichte. Mit „Like A Complete Unknown“ stellt Regisseur James Mangold, wie bei seinem Film „Walk the Line“, über den Musiker Johnny Cash seine Fähigkeit unter Beweis, komplexe Charaktere und historische Kontexte auf authentische und packende Weise darzustellen.
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Drei Tage im April

Drama / Reihe: Gegen das Vergessen

Regie: Oliver Storz
Land: D 1995
Länge: 105 Min.
FSK: 12 Jahre
Darsteller*innen:    Karoline Eichhorn, Birke Bruck, Dieter Eppler, Walter Schultheiß u.a.
Nesselbühl im April 1945: Die heranrückenden amerikanischen Truppen sind schon zu hören, versprengte Kriegsopfer und Einheimische versammeln sich im örtlichen Gasthof. Gleichzeitig fährt ein Transportzug mit Viehwaggons voll Häftlingen auf dem Weg ins Konzentrationslager Richtung Süden. Nach einem Fliegerangriff lässt man drei Waggons unter Bewachung im Bahnhof von Nesselbühl stehen. Bei unerträglicher Hitze drohen die Gefangenen elend zu sterben - und keiner fühlt sich zuständig. Bis die Dorfbewohner beschließen, etwas zu unternehmen.
„Drei Tage im April“ beruht auf Ereignissen, die sich vom 2. bis 6. April in Eckartshausen zugetragen haben. Personen und Handlungen des Films sind vom Autor und Regisseur, Oliver Storz, frei erfunden und dennoch ist er in der Lage, Ereignisse und Geschichte nahe zu bringen und im idealen Fall auch ein emotionales Eintauchen in die damalige Situation zu ermöglichen. 

Die „Initiative April 1945 – 80 Jahre danach“ lädt dazu ein, diese Darstellung eines wesentlichen Teiles unserer Geschichte als Kinofilm zu erleben.

Einmalige Sondervorstellung
Samstag 26. April 2025 16:00 Uhr
Eintritt frei / Spendenbasis

    Louise und die Schule der Freiheit

    Tragikomödie / Reihe: Die Suche nach dem Glück

    Regie: Éric Besnard
    Länge: 109 Min.
    FSK: ab 12 Jahre
    Darsteller*innen: Alexandra Lamy, Grégory Gadebois, Jérôme Kircher

    Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts. Louise Violet, eine Lehrerin aus Paris, wird aufs Land geschickt, um eine Schule zu eröffnen. Auch Kinder aus Bauernfamilien sollen in der Republik lesen und schreiben lernen – so will es das Gesetz. Doch das Landleben folgt seinen eigenen Regeln. 
    Auf den Höfen wird jede einzelne Hand gebraucht, um das Überleben der Familien zu sichern. Die engagierte Lehrerin stößt mit ihren Bildungsidealen nur auf Unverständnis. Doch obwohl sich zunächst keines der Dorfkinder im Klassenzimmer blicken lässt, gibt sie nicht auf. Das imponiert Bürgermeister Joseph, der die geheimnisvolle Außenseiterin nicht nur für ihre Intelligenz bewundert. Mit seiner Unterstützung gelingt es schließlich, die Eltern umzustimmen. Doch in Louise Violets Vergangenheit gibt es ein tragisches Geheimnis, das schon bald ans Licht kommt, und es droht das endgültige Scheitern…
    Nachdem er mit Birnenkuchen mit Lavendel, À la Carte und Die einfachen Dinge bereits Millionen Zuschauer in Deutschland begeistert hat, kehrt Regisseur Éric Besnard mit Louise und die Schule der Freiheit auf die große Leinwand zurück. Eine bewegende Tragikomödie, die die Geschichte einer Frau erzählt, die von einer besseren Welt durch Bildung für alle träumt und mit sanfter Strenge und viel Einfühlungsvermögen allen Widerständen zum Trotz einiges erreicht. Eingebettet ist ihr zäher Kampf in jene malerisch schönen Bilder, für die wir das Kino von Éric Besnard so lieben.
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    Für Immer Hier

    Literaturverfilmung / Reihe: Gegen das Vergessen
    Im Mai weitere Spieltermine

    Regie: Walter Salles
    Land: Brasilien/Frankreich 2024
    Länge: 136 Min. / 9,50 € Überlänge
    FSK: 12 Jahre
    Darsteller*innen: Fernanda Torres, Selton Mello, Fernanda Montenegro, Antonia Saboia

    Den lateinamerikanischen Militärdiktaturen des 20. Jahrhunderts mangelte es ganz sicher nicht an offen ausgestellter Brutalität und Grausamkeit. Aber besonders perfide war es, Regimegegner*innen spurlos verschwinden zu lassen, was den Familien der Opfer zusätzlich zu ihren Geliebten auch noch die Chance auf einen Abschied nahm. 
    Auf diese Weise verschwand Anfang 1971 auch der Architekt und frühere Abgeordnete Rubens Paiva. Dass dessen Schicksal in seiner brasilianischen Heimat allgemein bekannt ist, liegt vor allem an seiner Frau Eunice. Im Film spielt Fernanda Torres diese Frau, die lange im Hintergrund stand, aber im Angesicht einer verbrecherischen Diktatur fast übermenschliche Stärke entwickelt, um sich und ihre Kinder zu schützen, aber auch, um die Erinnerung an ihren verschwundenen Mann zu wahren. 
    Mit fast dokumentarischer Strenge zeigt er den Versuch von Eunice, ihre Familie zusammenzuhalten und der Militärdiktatur mit Würde und ungebrochener Konsequenz entgegenzutreten. Die cineastische Umsetzung des Sturzes in den emotionalen Abgrund vollzieht sich dabei mit ungewöhnlichen Stilmitteln. So sieht man in den ersten Szenen des Films die Kinder der Familie noch unbeschwert am Strand spielen und sich über einen kleinen zugelaufenen Hund freuen, doch es schwebt vom ersten Moment an ein Gefühl der Bedrohung über den Bildern. 
    Die Verfilmung der 2015 erschienenen Biographie des Sohnes Marcelo Pavia wurde mit dem Golden Globe ausgezeichnet und bekam kürzlich auch noch den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
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      Heldin

      Drama  

      Regie: Petra Volpe 
      Länge: 92 Min. 
      FSK: 6 Jahre
      Darsteller*innen: Leonie Benesch, Sonja Riesen, Selma Adlin 

      Floria Lind ist geschieden und Mutter eines kleinen Mädchens. Sie arbeitet mit großem Engagement als Pflegefachfrau in der Chirurgie eines großen Kantonsspitals in der Schweiz. Trotz des durch enorme Personalknappheit bedingten Stresses und Drucks gibt sie alles, um auf die Bedürfnisse ihrer Patient*innen einzugehen. Als mal wieder mehrere Kolleg*innen gleichzeitig ausfallen, ist sie an diesem Tag allein für eine komplett belegte Etage mit teilweise schwerkranken Menschen verantwortlich. Unterstützt nur von einer weiteren Kollegin und einer Medizinstudentin im ersten Semester. Neben ihren medizinischen Aufgaben muss sie als Kindermädchen, Putzfrau, Kellnerin, Aufpasserin und oft genug auch als Seelsorgerin fungieren. All dies meistert Floria mit großer Güte und Engelsgeduld. Doch dann unterläuft ihr in all dem Chaos ein potenziell tödlicher Fehler… Der Film legt den Finger in die Wunde nicht eingelöster Versprechen an alle Pflegekräfte während der Covid-Pandemie und liefert ein erschreckendes Abbild davon, was sie auch in ‚normalen’ Zeiten wie selbstverständlich leisten müssen. Das funktioniert bestens durch die brillante Hauptdarstellerin, mit der man sich – ob man will oder nicht – mehr und mehr identifiziert. Der Arbeitsalltag wird für eine Schicht mit der Kamera begleitet. Das klingt zunächst wenig spektakulär. Aber unter der Regie von Petra Volpe wird daraus ein hektischer Slalomlauf durch die Gänge des komplexen Klinikbetriebs, wo Spannungen entstehen, Emotionen hochpeitschen und der Tod allgegenwärtig ist. 
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      I am the River, the River is me

      Dokumentation

      Ab Mai in der Klappe

      Regie: Petr Lom
      Land: NL/Nor/NZ
      Länge: 88 Min.
      FSK: 12 Jahre
      Englisch mit deutschen Untertiteln

      Der Māori Ned Tapa nimmt eine Gruppe von Freund*innen und Familienangehörigen mit auf eine Kanufahrt auf dem Whanganui River in Aotearoa, Neuseeland. Der 320 Kilometer lange Fluss ist der erste weltweit, der als juristische Person anerkannt wurde. Sie tauschen inspirierende Ideen aus, wie sie gemeinsam die Umwelt und das Klima weltweit bewahren können.
      Seit Jahrhunderten kämpfen die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, darum, ihre spirituelle Verbindung zum Whanganui-Fluss zu bewahren. Meist war es ein verlorener Kampf: Versprechen wurden gebrochen, Stromschnellen gesprengt, Kies abgebaut, und Wasser wurde abgeleitet und verschmutzt. Dann geschah etwas ohne Präzedenzfall. Die neuseeländische Regierung verlieh dem Whanganui-Fluss, als ersten Fluss weltweit, die rechtliche Anerkennung als juristische Person – einen Status, der mit der Weltanschauung der Maori übereinstimmt, dass der Fluss ein lebendiges Wesen ist. Ein altes Maori-Sprichwort lautet: „Ich bin der Fluss, und der Fluss ist ich.“ Die Maori trennen sich nicht vom Fluss, daher schützen die Rechte sowohl den Fluss als auch die Menschen gleichzeitig. Der Māori-Flusswächter Ned Tapa nimmt die Filmemacher:innen, internationale Wasservertreter:innen und Aktivist:innen mit auf eine Kanufahrt auf dem Whanganui. Die Reisenden teilen Geschichten von Widerstandskraft, Zerstörung und Heilung. Der Film reflektiert über indigene Weisheit, die Verbundenheit allen Lebens und die globale Bewegung für die Rechte der Natur. Ein Aufruf, unsere Wertesysteme gegenüber der Natur und der Gemeinschaft zu überdenken – zum Wohle allen zukünftigen Lebens auf der Erde.
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      Moon, der Panda

      Familienfilm


      Regie: Gilles de Maistre
      Land: F/Belgien 2025
      Länge: 100 Min.
      FSK: 6 Jahre
      Darsteller*innen: Nina Liu, Alexandra Lamy, Sylvia Chang

      Ab Mai in der Klappe













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      Niki de Saint Phalle

      Biopic / Reihe:  Die Suche nach dem Glück / KünstlerInnen im Kino

      Im Mai in der Klappe 

      Regie: Céline Sallette
      Land: Frankreich, Belgien 2024
      Länge: 98 Min 
      FSK: 6 Jahre
      Darsteller*innen: Charlotte Le Bon, John Robinson, Damien Bonnard, Judith Chemla

      Die persönliche und künstlerische Entwicklung der Malerin und Bildhauerin und die erschütternde Geschichte hinter den weltberühmten Nanas beleuchtet Regisseurin Céline Sallette in ihrem Biopic .
      Die Geschichte der Geburt von Niki de Saint Phalle als subversive Künstlerin aus dem Trauma ihrer Kindheit, ist ein zutiefst bewegendes, aber auch kraftvolles und Kraft-gebendes filmisches Porträt. Niki de Saint-Phalle wurde mit ihren Nana-Skulpturen und als jene Künstlerin berühmt, die mit Messern und Gewehren Leinwände beschoss und so Kunstwerke schuf. Ihre Lebensgeschichte steckt voller Abgründe. Um 1950 lässt die junge Niki alles hinter sich und zieht mit ihrem Mann und ihrer Tochter nach Frankreich. Als Modell und Schauspielerin träumt Niki von einem größeren Leben in Paris. Die Dämonen ihrer Kindheit trägt sie stets mit sich. Irgendwann bricht Niki zusammen und wird Zeit in einer Psychiatrie verbringen. Hier kämpft sie um nichts weniger als die Wahrheit ihres Lebens. Ein starker Wille und kreative Urgewalt lassen sie ausbrechen und eine neue Sprache der Kunst erfinden, die von Gewalt, Hoffnung und Weiblichkeit erzählt. Sie erschuf Nanas in allen Formen und Farben, in die das Publikum ein- und ausgehen konnte. Ihre Kunst wird zu ihrer Waffe - poetisch, schöpferisch und zielsicher. Und sie traf: die Grenzen der etablierten Kunstwelt. Als TERRORISTIN DER KUNST schreibt Niki de Saint Phalle Kunstgeschichte. Sie war in den sechziger Jahren die einzige international erfolgreiche Künstlerin auf weiter Flur.

      Zum Film sehen Sie im Kinofoyer eine Videoinstallation mit Fotos aus dem Skulpturen Garten, "Il Giardino dei Tarocchi" von Niki de Saint Phalle in Italien.
      Fotografien von S. Zott und J. Doderer

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      Das Licht

      Drama / Reihe:  Die Suche nach dem Glück


      Im Mai in der Klappe


      Regie: Tom Tykwer

      Land: Deutschland 2024

      Länge: 162 Min. / Überlänge 9,50 €

      FSK: 12 Jahre

      Darsteller*innen: Lars Eidinger, Nicolette Krebitz, Tala Al Deen

       
      Es ist ein ominöses Licht, eine Lampe auf einem Tisch. Sie ist schon in der ersten Einstellung zu sehen, als die Kamera sich einen Weg durch den Berliner Regen sucht, ein Fenster in einem Hochhaus fokussiert. Das Licht flackert, davor sitzt Farrah, eine Frau aus Syrien.

      Vor ein paar Jahren ist sie nach Deutschland gekommen, eine Immigrantin mit düsterer Vergangenheit, die als Haushälterin die Gefühlswelt einer Berliner Familie unerwartet hart auf die Probe stellt. Mit Hilfe einer bewusstseinserweiternden Lampe möchte sie die verfahrene Familiensituation – nicht ganz uneigennützig – wieder heilen: Familie Engel, klassische Berliner Mittelschicht, große Altbauwohnung in S-Bahn Nähe, drei Kinder, zwei fast erwachsen. Sohn Jon taucht regelmäßig in Virtual Reality-Welten ab, seine Zwillingsschwester Frieda zieht nachts durch die Berliner Clubs und blockiert morgens mit ihren Aktivisten-Freunden die Autobahn, Mutter Milena fliegt regelmäßig nach Kenia, um dort kulturelle Entwicklungsarbeit zu leisten, Vater Tim arbeitet als erfolgreicher Freelancer in einer PR-Agentur, fährt überall mit dem Fahrrad hin und wirbt für Nachhaltigkeit. Tom Tykwer verzahnt im viel gefeierten Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale diese Paralleluniversen, erzählt von einer Mittelschichtfamilie in Berlin, der es eigentlich ganz gut gehen könnte, die aber trotzdem mit dem Etikett dysfunktional treffend beschrieben wird.

      Dieses Leinwandepos ist Tom Tykwers erstes nach fast zehn Jahren, in denen er größtenteils mit der Serie »Babylon Berlin« beschäftigt war. Die Ambition, etwas über die Gegenwart, über Berlin, über Deutschland heute zu erzählen, spürt man in jeder Szene. Thematisch wagt er den vollen Mix der aktuellen Weltlage und ihrer Multikrise. Es gelingt ihm ein hochemotionales Stück Kino, das seine Zuschauer fordert und mitreißt – und aufs Beste unterhält. 

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      I am the River, the River is me

      Dokumentation


      Ab Mai in der Klappe


      Regie: Petr Lom
      Land: NL/Nor/NZ
      Länge: 88 Min.
      FSK: 12 Jahre
      Englisch mit deutschen Untertiteln


      Der Māori Ned Tapa nimmt eine Gruppe von Freund*innen und Familienangehörigen mit auf eine Kanufahrt auf dem Whanganui River in Aotearoa, Neuseeland. Der 320 Kilometer lange Fluss ist der erste weltweit, der als juristische Person anerkannt wurde. Sie tauschen inspirierende Ideen aus, wie sie gemeinsam die Umwelt und das Klima weltweit bewahren können.

      Seit Jahrhunderten kämpfen die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, darum, ihre spirituelle Verbindung zum Whanganui-Fluss zu bewahren. Meist war es ein verlorener Kampf: Versprechen wurden gebrochen, Stromschnellen gesprengt, Kies abgebaut, und Wasser wurde abgeleitet und verschmutzt. Dann geschah etwas ohne Präzedenzfall. Die neuseeländische Regierung verlieh dem Whanganui-Fluss, als ersten Fluss weltweit, die rechtliche Anerkennung als juristische Person – einen Status, der mit der Weltanschauung der Maori übereinstimmt, dass der Fluss ein lebendiges Wesen ist. Ein altes Maori-Sprichwort lautet: „Ich bin der Fluss, und der Fluss ist ich.“ Die Maori trennen sich nicht vom Fluss, daher schützen die Rechte sowohl den Fluss als auch die Menschen gleichzeitig. Der Māori-Flusswächter Ned Tapa nimmt die Filmemacher:innen, internationale Wasservertreter:innen und Aktivist:innen mit auf eine Kanufahrt auf dem Whanganui. Die Reisenden teilen Geschichten von Widerstandskraft, Zerstörung und Heilung. Der Film reflektiert über indigene Weisheit, die Verbundenheit allen Lebens und die globale Bewegung für die Rechte der Natur. Ein Aufruf, unsere Wertesysteme gegenüber der Natur und der Gemeinschaft zu überdenken – zum Wohle allen zukünftigen Lebens auf der Erde.

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